Online first bei MANZ: vom roten Fachbuch zur Vertragserstellung mit KI-Unterstützung
Positivbeispiele von gelungener Transformation gehören erzählt – und dieses hier ist ein besonders eindrucksvolles. Als Irmi Zirkler und ich 2009 von der geschäftsführenden Gesellschafterin Frau Stein angerufen wurden, um beim Internal Branding zu helfen, ahnten wir nicht, welch mutige Vision uns beim Erstgespräch erwartet. Wir kannten die legendäre Buchhandlung am Kohlmarkt, die roten Bücher und wussten: ein traditionelles Familienunternehmen, 160 Jahre alt.
„2018 wollen wir 50 Prozent unseres Umsatzes online machen.“
Na, das ist mal eine gscheite Vision, dachten wir und machten uns an die Arbeit. MANZ ist Gesetz in Österreich. Dementsprechend stolz waren die großteils juristischen Mitarbeiter:innen auf ihr Fachlektorat, auf fehlerlose Printprodukte und renommierte Autor:innen. Das dynamische Online-Denken mit all seinen Sicherheitstücken und Reputationsrisken rief zunächst mal Skepsis hervor.
Allerdings: Seit Beginn der 2000er Jahre standen Rechtsanwält:innen mit dem damals sehr beliebten Blackberry im Gerichtssaal und griffen online auf die Rechtsdatenbank von MANZ zu. Das klassische Medien- und Verlagsgeschäft kam immer mehr in Bedrängnis. Veränderungsdruck für Re-Positionierung und interne Kulturarbeit war also gegeben.
Die Werte waren schnell punktgenau formuliert und buchstäblich besser über Führungskräftekonferenz und Mitarbeiterevent kommuniziert – flankiert von Multiplikator:innen namens MANZters und zahlreichen Kultur- und Kommunikationsmaßnahmen. Irgendwann war das Projekt für uns fertig, wir verabschiedeten uns 2012 herzlich.
„Und jetzt wollen wir 75 % Digitalumsatz bis 2028 erreichen.“
Bereits 2017 – also ein Jahr früher als angepeilt, war Frau Stein wieder in der Leitung: „Wir haben unser Ziel schon erreicht und wir brauchen Sie für den nächsten Schritt.“ Gesagt getan: Aus dem Motto „Buchstäblich besser“ wurde „Wir digitalisieren Recht“. Eine legendäre Mitarbeiterveranstaltung bot erste KI-Anwendungen hauseigener (Produkt-)Kreativität auf. Intern wurde auf agiles Arbeiten umgestellt, der klassischen Hierarchie folgte ein Führungskreis untermauert von baulichen Maßnahmen für eine bessere Zusammenarbeit in den Büroräumlichkeiten in der Johannesgasse.
Online first katapultiert MANZ in die Pole Position bei KI Anwendungen im Rechtsbereich
„Wir denken mittlerweile medienneutral“, sagt Christoph Mack, Geschäftsführer MANZ Solutions. Um dieses Mindset noch mehr in der Organisation zu verankern, rief der Führungskreis 2022 das Transformationsteam „Digital Wings“ ins Leben. Diese Gruppe, zusammengesetzt aus Mitgliedern unterschiedlicher Organisationsbereiche und Hierarchieebenen fungiert heute als das Steuerungsgremium der digitalen aber auch kulturellen Transformation.
Ein Aspekt der organisationalen Transformation ist die netzwerkartige Zusammenarbeit, die auch über die Grenzen des Unternehmens hinaus funktioniert. „Wenn wir im Februar 2025 den KI-basierten Rechtsrecherche-Assistenten MANZ Genjus KI launchen, dann waren rund 1500 Kund:innen und Autor:innen in verschiedenen Testphasen involviert“, erzählt Marketingleiterin Angelika Rütgen-Dömötör. „MANZ-Verlagsinhalte verquickt mit generativen Sprachmodellen – das wird die juristische Arbeit in Österreich revolutionieren.“
Am Corporate Culture Jam am 25. und 26. März 2025 erzählen uns Angelika Rütgen-Dömötör und Christoph Mack von den kulturellen, strategischen und strukturellen Aspekten dieser gelungen Transformation.
Online first bei MANZ: vom roten Fachbuch zur Vertragserstellung mit KI-Unterstützung
Neugierig geworden? Hier geht’s zum reduzierten identifire® Ticket.