Employer Branding bis zum St. Nimmerleinstag
Oder liegt das Gute sogar in der gleichen Zeitzone?
Rudi Bauer, Geschäftsführer WeAreDevelopers, hat letzten Samstag im Karrierestandard eine aktuelle Bitkom-Studie zitiert: Der DACH-Region fehlen 100.000 IT-Fachkräfte. Damit beziffert er die derzeitige Jagd auf IT-Personal rund und einprägsam.
Wir spüren diesen Mangel seit gut 2–3 Jahren bei jeder Kundenanfrage. De facto gibt es kein Employer Branding-Projekt, das sich nicht auch und besonders Hilfe beim IT-Recruiting erwartet.
Natürlich, wir können Unternehmen als Arbeitgeber klarer positionieren und erfrischender ausdrücken, was sie jeweils attraktiv, liebenswert oder gar edgy macht. Und ja, in jedem Projekt gibt es Stellschrauben in der Recruiting-Organisation und in den Abläufen. Gerne arbeiten wir auch am Mindset des Top-Managements und an der Haltung von Führungskräften, entwickeln Team- und Unternehmenskultur. Manchmal gelingt es sogar, Budgetprioritäten zu verändern, anderntags freuen wir uns über eine deutlich verbesserte Employee Experience beim Onboarding.
Alles wichtig. Entscheidend ist ja bei knappen Gütern, dass man pfiffiger als der Mitbewerb agiert und so am Jobmarkt punktet.
Aber.
Projektleiter:innen und Agenturen können bis zum St. Nimmerleinstag Employer Branding machen, ohne die Grundprobleme auch nur tangential zu kitzeln. An gesellschaftlichen und wirtschaftspolitischen Fragestellungen wie Pensionierungswelle, qualifizierte Zuwanderung und Ausrichtung der schulischen Bildung an den Schlüsselproblemen unserer Zeit – daran müssen wir wohl alle arbeiten, neben unserem Job-, Familien- und Alltagsleben.
Unser Agentur-Beitrag: Wir veranstalten seit 5 Jahren Learning Journeys in Silicon Savannah (Nairobi) und Digital Rwanda (Kigali). Warum? Weil es nötig ist, dass uns Herz und Hirn aufgehen. Inspiration braucht den Perspektivenwechsel. Nur so kommen wir weiter.
Nehmen wir das Beispiel Rwanda mit seiner fürchterlichen Kolonial- und Genozid-Geschichte. Hier etabliert sich ein smartes Land als weltweites Proof-of-Concept-Country und eine neue Türe geht auf: Afrikanische IT-Talente. Das haben Sie wahrscheinlich noch nie gehört, oder?
Aus diesem AHA sollte bald ein OHO werden: Eine sehr gute mathematische Grundausbildung, die Hälfte der Bevölkerung unter 20 Jahre jung, boomender Ausbildungsmarkt … Sehen Sie es auch schon vor sich? Remote Zusammenarbeit in der gleichen Zeitzone … Bilaterale Trainee-Programme, nicht mehr Silicon Valley als IT-Mekka, sondern Silicon Afrika als europäischer Entwicklungspartner … Wer heute in neuen Kooperationen denkt, wird übermorgen seine IT-Fachkräfte finden!
Wer gedanklich auf diese Reise gehen will, ist herzlich zur nächsten Learning Journey vom 2. bis 5. Mai eingeladen. Wer sich erstmals mit dem Gedanken anfreunden will, der findet hier Stoff zum „Träumen“.
Fragen? Sehr gerne!Ich freue mich auf Ihre Nachricht. |